Freizeitparks im Test

Deutschlands ältestes Volksfest, das Lullusfest in Bad Hersfeld wird seit Montag wieder ausgiebig gefeiert. Zu bieten hat es nicht nur ein 48 Meter hohes Riesenrad, sondern wie immer viel Tradition. Hessens ältestes Volksfest findet vom 14. bis 21. Oktober in der Kur- und Festspielstadt Bad Hersfeld statt. Das Lullusfest steckt voller Brauchtum und versucht, Tradition und Moderne alljährlich zu verbinden.

Das erste Lullusfest fand 852 statt und soll an den Gründer der Stadt Bad Hersfeld, Erzbischof Lull, erinnern, dieser lebte von 710 bis 786. Das Fest findet jedes Jahr in der Woche statt, in die der Todestag des Erzbischofs (16. Oktober) fällt. Traditionell wird das Fest mit dem Anzünden eines meterhohen Holzstoßes eröffnet, was auf einen mittelalterlichen Brauch zurückgeht. Das Lullusfeuer, „Fierche“, genannt, war Symbol für die Lullusfreiheit, die Befreiung von gemeindlichen Pflicht-Abgaben für die Festdauer. Kinder werfen traditionell getrocknete Kastanien ins Feuer. Ein Feuermeister wacht darüber, dass es nicht ausgeht. Sonst droht, so heißt es, die Höchststrafe: die Abwanderung des Festes nach Fulda.

Eine Besonderheit ist der Festbeginn, das Lullusfest gilt als einziges Volksfest, das an einem Montag beginnt. So auch dieses Jahr: Das Lullusfeuer wurde am Montagmittag von Bürgermeisterin Anke Hofmann angezündet und brennt durchgehend bis Sonntag um 19 Uhr. Bei den Attraktionen auf dem Festplatz liegt der Fokus auf den Fahrgeschäften. Zu den Programmpunkten in diesem Jahr gehören neben dem „Black Out“, das sich um drei eigene Achsen dreht, auch das 48 Meter hohe Riesenrad. Die komplett verglasten Gondeln bieten eine hervorragende Aussicht über Bad Hersfeld, wie die Veranstalter versprechen. Geplant seien außerdem unter anderem ein Krammarkt mit 100 Händlern, Live-Musik, ein Kinderprogramm und ein Feuerwerk. Im Vorjahr kamen laut Stadt rund 500.000 Besucher zum Lullusfest.

Text und Bildquelle: Markus Sahm von CoastersTalk (14.10.24)